Jungstorch in Notlage
Sind Menschen, Tiere, Umwelt oder Sachwerte in Gefahr, hilft die Feuerwehr. Das ist grundsätzlich so richtig, ist uns einmal selbst die Hilfe nicht möglich, geben wir unser Bestes um Hilfe zu organisieren.
So auch kürzlich bei unseren prominent auf dem Schornstein der Brauerei Sauer brütenden Störche. Blaue Schnüre waren in den Horst gelang und der einzig verbliebene Jungstorch hatte sich darin verfangen. Über die installierte webcam wurde dies von vielen beobachtet und versucht Hilfe zu veranlassen. So gingen Hinweise auf die Notlage des Jungtieres bei der Gemeindeverwaltung, den Storchenhorstbetreuern und auch bei uns als Feuerwehr über verschiedene Kanäle ein.
Normalerweise sind wir auch schnell und tatkräftig zur Stelle, im Falle der geschützten Wildtiere ist dieses Vorgehen jedoch nicht angezeigt. Zusammen mit Gemeindeverwaltung und den Storchenhorstbetreuern wurde die Situation an die zuständige Regierung von Mittelfranken gemeldet, um ein Eingreifen während der Aufzuchtzeit abzuwägen. Die Einigkeit über die Lage und notwendige Maßnahmen war schnell hergestellt, entsprechend konnte von einem regionalen Bauunternehmen ein Fahrzeug mit Arbeitskorb bereits für den nächsten Morgen bereitgestellt werden.
Die Arbeit der Storchenhorstbetreuer am Horst selbst war schnell getan, das Jungtier wurde zur eigenen Beruhigung abgedeckt und die Schnüre entfernt. Die Elterntiere beobachteten den Vorgang aus einiger Entfernung und waren wieder schnell bei ihrem Nachwuchs.
Wir sind den aufmerksamen Beobachtern für die Hinweise dankbar. Wir wollen nochmals darauf hinweisen, dass aus Gründen des Artenschutzes ein zwar schneller, aber nicht abgestimmter Eingriff dem Aufzuchterfolg der Störche auch schweren Schaden zufügen kann. Seit 1980 bis 2023 konnten 99 Jungstörche den Röttenbacher Horst selbständig verlassen. Die Schutzmaßnahmen haben zu einer deutlichen Erholung der Bestände geführt, weshalb für uns als Feuerwehr die Einhaltung der Vorschriften selbstverständlich ist. Auch wir wollen, dass Störche weiterhin erfolgreich bei uns brüten.
Die Bilder der Webcam hat uns die Firma wetter.com als Betreiberin freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank.